Schwärze der Wälder
Wogende Schwärze der Wälder
Umrankt vom ewigen Rauschen
Der düsteren Rabenschwingen
Ein Flüstern im eisigen Wind
Die Stimme des Schöpfers?
Die Stimme des Sturmes!
Aus zerbrochenen Steinen
Erschallt ein Wehklagen
Geisterhaft wabert der Nebel
Ein Mädchen mit weißem Kleid
Durchscheinend - ätherisch - leuchtend
Ein Licht inmitten der Nacht
Ein Irrlicht in der Finsternis?
Blutige Tränen
Auf dem weißen Marmor
Der göttlich-schönen Statue
Umrankt von schwarzen Rosen
Strahlt die trauernde Göttin
Die marmorne Schönheit
Der gefallene Engel
Vers. 12.04.2012
Herbst
Der warmen Sonne letzte Kraft
Wird abgelöst vom Windesbrausen.
Die Blätter färben sich rotgolden,
Der Regen bringt die Kälte rasch.
Der Wein ist reif, das Korn geerntet,
Die Tage kurz, die Nächte lang.
Die Straßen voll von buntem Laub,
Kastanien fallen von den Bäumen.
Am Himmel dräut des Winters Zorn,
Zurück liegt sommerlicher Liebesglanz.
Mein Herz sagt wehmütig Adieu
Zu Gefühlen, die von Wärme handeln.
Der Verfallt ereilt die Welt im Sturm,
Am Himmel ziehn die Vögel fort.
Ich sitz allein in kalter Friedhofsstille.
Auf dem kahlem Baum ein Rabe krächzt.
Wie ein Engelsbote auf dem Grabe wacht,
Thront er so stolz auf seinem toten Ast.
Er blickt mich an und fliegt von dannen.
Oh weh! Ich seh des Todes dunkles Kommen.
Am Firmament lauern Gewitterriesen,
Eine Trauerweide weint im Wind.
Die ersten Blumen neigen ihre Köpfe
Und in mir herrscht Melancholie.
21.10.2004
Einsamkeit der Seele
Des Dichters Seele einsam schwingt,
Still darin das Lied erklingt,
Weisheit es dem Hörer bringt,
Den Dichter aber einsam zwingt.
Die Welt der Wörter ist mein Zuhause,
Die Muse kommt in Saus und Brause.
Mit meiner Sprache ich allein,
Drum werd ich immer einsam sein.
An dunklem Zimmer Schreibetisch,
Im Kerzenschein da sitze ich,
Schreib über meiner Seele Pein,
Entferne mich und bleib allein.
Nach andren Dichtern meine Seele sucht,
Nach Seelen, die wie ich verflucht.
In ihrer Worte Trauerkleid
Seh ich mein eignes Seelenleid.
Meines Herzens Heilung nur
Kommt durch der Dichtung göttlich Spur.
Der Dichterfreunden Sprache bloß
Löst mir die Seel' vom Schmerze los.
17.02.2004